Sachbuch-Thriller »Die Stasi weiß, was ich nicht weiß«
Drei Dinge, die Sie über die DDR nicht wussten? Mindestens, in diesem Buch: vom Messespion bis zur praktizierten Todesstrafe und der drogenbasierten „Sonderbehandlung“ für Staatsfeinde der Deutschen Demokratischen Republik. Aktenkundig, bewegend und sprachlich aufschlussreich.
- broschiert, 168 Seiten, mit Abbildungen und Stasi-Aktennotizen
- Auflage vom November 2011
- Buchwerkstatt Berlin
- ISBN-13: 978-3940281296
Der „wirtschaftskriegerisch“ motivierte Prozess vor dem Obersten Gericht der DDR gegen Herbert F. Latinsky, einen erfolgreichen Hamburger Kaufmann, hatte nicht viel mit einem Strafprozess im üblichen Sinn gemein. Das ganz besondere Interesse an dieser Art der Schauprozesse und ihrer politischen Instrumentalisierung wird bereits an der Tatsache deutlich, dass der Generalstaatsanwalt der DDR am 06.10.1967 unmittelbar an Erich Honecker berichtete – und die Urteile dann propagandistisch verwertet wurden.
Der Autor führte über zweieinhalb Jahre Interviews mit Herbert Latinsky, in denen dieser 91jährig auf den tragischen Wendepunkt seines ohnehin bewegten Lebens zurückblickte. Zudem recherchierte er im umfangreich zur Verfügung stehenden Aktenmaterial des BStU und rekonstruierte die Geschehnisse anhand der Stasi- und Prozessakten. Dieses Buch ist dabei nicht nur ein einzigartiges Zeitzeugnis der Stasiverhöre, der politischen Justiz sowie der Haftbedingungen, sondern auch der deutsch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen der 50er und 60er Jahre.